In diesen Tagen feiern wir das Erntedank-Fest. Es ist der Tag, an dem, wie der Name es schon verrät, für die eingefahrene Ernte gedankt wird. Ob der Gedanke auch heute noch dahintersteht? Ich weiß es nicht. Aber es ist gut, dass es solche Tage gibt. Man braucht diese Markierungen im Kalender, an denen man innehält und sich das eine oder andere in Erinnerung ruft. Auch wofür man eigentlich dankbar sein kann. Aber reicht das? Ist Dankbarkeit eine Sache des Momentes? Sicherlich sind wir dankbar, wenn uns überraschend Gutes widerfährt. Wir sind dankbar für Momente der Bewahrung im Straßenverkehr oder für einen gedeckten Tisch. Aber nach dem Essen …?
Dankbar nur für das Gute?
Die Bibel spricht davon, dass wir in allem dankbar sein sollen. Hier durchbricht die Dankbarkeit den Moment und wird zu einer inneren Haltung, die meine Sicht auf und für mein Leben in eine andere Richtung lenkt. Mein Dank verhallt nicht in dem Moment, sondern begleitet mich in allen Situationen und Umständen. Und diese Dankbarkeit findet am Ende immer seinen Adressaten in Gott. Sie richtet sich an Gott, der mich geschaffen hat, der mich kennt und gewollt hat. An Gott, der ein unbändiges Verlangen hat, mich durch mein Leben zu begleiten, wofür er Unfassbares getan hat. Der seine Liebe zu mir darin bezeugt, dass er seinen Sohn Jesus Christus gesandt hat, der sein Leben für mich gegeben hat. Das hat dann nichts mehr mit dem zu tun, was ich für den Moment vor Augen habe. Vielmehr ist meine Dankbarkeit Ausdruck meines Vertrauens in die Beziehung zu Gott, der mir zugesteht, ihn Vater zu nennen.
Diese Dankbarkeit führt mich auf eine andere, eine tiefere Ebene, die mich befähigt, auch Zeiten, die nicht so toll sind, in einem nicht immer zu begreifenden inneren Frieden zu durchstehen.